Stuhlinkontinenz[zurück]
Anale Inkontinenz
Menschen, die an Stuhlinkontinenz leiden können Stuhl oder Winde nicht willentlich zurückhalten. Der Zeitpunkt der Entleerung kann nicht selbst bestimmt werden. Betroffen davon sind circa ein Prozent der Bevölkerung in Deutschland, wobei auch hier eine wesentlich höhere Dunkelziffer angenommen werden muss.
Die Hemmschwelle Hilfe aufzusuchen ist bei Stuhlinkontinenz meist noch größer als bei Harninkontinenz. Schamgefühle und Unsicherheiten der Betroffenen sind hier ausgeprägter, da Stuhlinkontinenz in der Öffentlichkeit ein Tabuthema ist.
Die Ursachen dieser Inkontinenzform sind vielfältig:
- Entzündliche Darmerkrankungen, wie zum Beispiel Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa
- Medikamente, wie zum Beispiel Antibiotika oder Abführmittel
- Schließmuskelschwäche durch Alterungsprozesse oder Folgeschäden einer Operation
- Komplikationen nach Darmoperationen
- Tumore
- Neurologische Erkrankungen, wie zum Beispiel Multipler Sklerose, Demenz und Parkinson
- psychische Erkrankungen wie Neurosen, Psychosen und Depressionen
Die Stuhlinkontinenz wird nach Schweregraden unterschieden:
- Grad 1: Unkontrollierter Abgang von Winden, leichte Verschmutzung der Wäsche (Stuhlschmieren)
- Grad 2: Unkontrollierter Abgang von dünnflüssigem Stuhl, unkontrollierter Abgang von Winden, gelegentlicher unkontrollierter Stuhlabgang
- Grad 3: Stuhl und Winde gehen vollständig unkontrolliert ab.