Kriterien einer Demenz[zurück]
Kriterien einer Demenz (nach DMS-III-R 1989)
A.) Nachweisbare Beeinträchtigung des Kurz- und Langzeitgedächtnisses
- Beeinträchtigungen des Kurz- und Langzeitgedächtnisses (Unfähigkeit, neue Informationen aufzunehmen) kann in der Unfähigkeit zum Ausdruck kommen, sich nach 5 Minuten an drei Gegenstände zu erinnern.
- Beeinträchtigungen des Langzeitgedächtnisses (Unfähigkeit, sich an Informationen, die früher gewußt wurden, zu erinnern) kann sich in dem Unvermögen zeigen, sich an persönliche Lebensdaten zu erinnern (z.B. Geburtsort, Beruf) oder Fakten des Allgemeinwissens (allgemein bekannte Daten) richtig wiederzugeben.
B.) Mindestens eines der folgenden Merkmale
- Beeinträchtigung des abstrakten Denkens, erkennbar z.B. an der Unfähigkeit, Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen verwandten Begriffen herauszufinden, an der Schwierigkeit, den Sinngehalt von Worten und Begriffen zu definieren, sowie an anderen, ähnlichen Augaben
- beeinträchtigtes Urteilsvermögen, erkennbar an der Unfähigkeit, die Bewältigung persönlicher familiärer und arbeitsbezogener Fragen vernünftig zu planen
- andere Beeinträchtigungen der höheren kortikalen Funktionen wie Aphasie (Störung der Sprache), Apraxie (Unfähigkeit, motorische Aktivitäten auszuüben, trotz Verständnis und intakter Motorik), Agnosie (Unfähigkeit, Gegenstände wiederzuerkennen oder zu identifizieren, trotz intakter sensorischer Funktionen) und Probleme bei konstruktiven Aufgaben (z.B. Unfähigkeit, dreidimensionale Figuren nachzuzeichnen, Blöcke zusammenzusetzen oder Streichhölzer zu bestimmten Figuren zu legen)
- Persönlichkeitsveränderungen, z.B. Änderung der Akzentuierung prämorbider Persönlichkeitszüge.
C.) Oben genannte Störungen sind so schwer, dass hierdurch die Arbeit, soziale Alltagsaktivitäten oder Beziehungen zu anderen Menschen deutlich beeinträchtigt werden.
D.) Die Störung darf nicht während eines Delirs vorhanden sein.
E.) entweder 1. oder 2.
- Es gibt aufgrund der Anamnese, der körperlichen Befunderhebung oder technischer Zusatzuntersuchungen Hinweise auf einen spezifischen organischen Faktor (oder Faktoren), der einen ätiologischen Zusammenhang mit der Störung nahelegt.
- Beim Fehlen derartiger Hinweise kann ein ätiologischer organischer Faktor angenommen werden, wenn eine nicht organisch bedingte psychische Störung, wie z.B. eine endogene Depression mit kognitiver Beeinträchtigung, ausgeschlossen werden kann.