Lagerung und Lagerungshilfsmittel[zurück]
Ziel:
- Dekubitusprophylaxe
- Vermeidung von Kontrakturen
- Wohlbefinden und Schmerzfreiheit
- Sekretfluss in den Atemwegen verbessern
- venösen Rückfluss fördern (Thromboseprophylaxe)
Lagerungsarten:
- Flachlagerung / Rückenlagerung, z.B. bei Schädelverletzungen, Rückenoperationen, Wirbelsäulen- oder Beckenfrakturen
- Oberkörperhochlagerung, z.B. zur Atemerleichterung oder bei Herz- und Lungenerkrankungen
- Rückenlage mit Knierolle, zur Bauchmuskulaturentspannung, bei Bauchschmerzen, Bauchverletzungen
- Trendelenburg / Schocklagerung (Kopf tief, ganzes Bett schräg gestellt), bei Schock oder Kreislaufversagen, akuten Blutungen
- Beintieflagerung in schiefer Ebene (mit/ohne Stütze), z.B. bei arteriellen Durchblutungsstörungen, nach Gefäßoperationen (im arteriellen System)
- Beinhochlagerung, begünstigt den venösen Rückfluss, bei Venenoperationen, Venenentzündungen
- Bauchlagerung, Entlastungslage z.B. bei Dekubitus oder als Korrekturlage z.B. bei Kontraktur
- 30° Seitenlagerung, Dekubitustherapie, Dekubitusprophylaxe
- 90° Seitenlage, nach Lungenoperationen, bei Hemiplegie; NICHT geeignet zur Dekubitusprophylaxe!
- 135° Seitenlagerung, zum Verbandswechsel im Rücken- und Sakralbereich ohne 2. Hilfskraft.
Lagerungshilfsmittel:
- Kissen und Decken: eignen sich gut zum Abstützen und Polstern. Weiterhin nehmen sie Schweiß gut auf und sind problemlos im Hygieneaufwand
- Spreu und Hirsekissen: aufgrund ihrer hygienischen Eigenschaften nicht mehr verwenden
- Sandsäcke, Nacken und Knierollen aus verschiedenen Schaumstoffen mit Kunststoffüberzug: kurzer Einsatz wie z.B. das Abstützen eines Beines oder leichtes Anheben der Knie. Nur mit Bezug verwenden. Desinfektion meinst unproblematisch
- Schaumstoffkeile mit Kunststoffüberzug: nur mit Bezug verwenden. Einsatz je nach Größe und Winkel bei der Seitenlagerung, Beinhochlagerung, Oberkörperhochlagerung. Desinfektion unproblematisch
- Schienen: zur speziellen Ruhigstellung und Lagerung von Extremitäten nach Trauma bzw. Gefäßoperationen. Darauf achten, dass Hohlräume und Schienenübergänge wie unter dem Knie oder der Ferse gut abgepolstert sind, öfter kontrollieren (Dekubitusprophylaxe)
- Schaumstoffquader und Fußstütze am Bettende zum Abstützen und Hochlagern der Beine bzw. der Füße. Häufig mit Kunststoffüberzug, daher zusätzlich mit Bettbezug oder Handtuch bedecken um ein festkleben des Patienten zu verhindern. Stets die richtige Lage kontrollieren.
- Gelkissen: gallertartiges Synthetikmaterial mit Kunststoffüberzug. Nur mit Stoffbezug verwenden. Druckgeschwüren wird nur dann vorgebeugt, wenn der Patient auf dem Gelkissen eine Eigenbewegung durchführen kann
- Mit Wasser gefüllte Einmallatexhandschuhe: zur Druckentlastung für Ellenbogen, Ferse, etc. geeignet. Immer auf Dichtheit prüfen. Nur mit Schutzbezug zur Schweißaufnahme und im sichtbaren Bereich verwenden.
- Fersen-Ellenbogen-Schoner: aus Naturfell (schlecht zu reinigen und zu desinfizieren) und aus Synthetikmaterial.