Parenterale Ernährung[zurück]
Spezielle Form der künstlichen Ernährung, bei der die gesamte Nährstoff- und Energiezufuhr unter Umgehung des Verdauungstraktes erfolgt. Die Versorgung mit Nahrung erfolgt über die Blutbahn. Sie wird durch intravenöse Infusionen verabreicht.
Ziel:
- Mangelernährung bzw. negative Stickstoffbilanz verhindern
- Schnellere postoperative Genesung (verbesserte Wundheilung)
- Erhöht die Überlebenschancen der Patienten.
Indikationen:
Orale bzw. enterale Ernährung ist nicht oder nur unzureichend möglich, z.B. bei Resorptionsstörungen des Magen-Darm-Traktes, akuter Bauchspeicheldrüsenentzündung oder Darmlähmung.
Inhalt:
- Alle wichtigen Nährstoffe
- Energielieferanten: Kohlenhydrate und Fette
- Kohlenhydrate: Glucose, Fruchtzucker und Xylit
- Fette in Form von Fettemulsionen aus Soja-, Saflor- oder Baumwollsaatöl
- Essentielle Aminosäuren
- Nicht-essentielle Aminosäuren
- Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente
Komplikationen:
- Lokale und systemische Infektionen (3-5%)
- Venenthrombosen (0,2-5%)
- Stoffwechsel bei fehlerhafter Nährstoffzufuhr
Aufgrund dieser z.T. erheblichen Komplikationen und der unter parenteraler Ernährung anfallenden hohen Kosten ist die enterale Ernährung – wenn es das Krankheitsbild zulässt – immer vorzuziehen.